Gedenken des Mordes an Oury Jalloh

Unsere Solidarität, gegen eure Repression!

Heute, am 07.01.2021 veranstalteten wir im Gedenken des Mordes an Oury Jalloh eine Kundgebung.

Genauso wie schon der Mord an Oury Jalloh heute vor 16 Jahren zeigt auch das vergangene Jahr 2020 einmal mehr, dass Polizeigewalt und Polizeimorde weder Einzel- noch Zufälle sind. Sie sind eingebettet in einen Polizeiapparat, der von Grund auf rechte Gewalt ausübt und immer wieder Opfer fordert. Eine Reform der Polizei kann niemals genug sein, weil die Polizei die Waffe des Staates ist, der Rassismus nutzt, um Wohlstand und Macht der Herrschenden zu sichern.Eins ist klar: Die Polizei ist kein Freund und sie ist bestimmt kein Helfer. Zumindest nicht, wenn man in ihren Augen die falsche Hautfarbe hat, aus dem „falschen“ Land fliehen musste oder aus anderen Gründen nicht in das Weltbild der uniformierten Befehlsempfänger*innen passt. Das ist racial profiling. Das ist Rassismus.

Aber das Problem ist weitreichender. Der Rassismus ist tief in den Wurzeln der Gesellschaft verankert. Rassismus besteht nicht nur aus sogenannten „Einzelfällen“ wie beispielsweise Oury Jalloh. Ob in den USA oder anderswo, die Liste der Opfer rassistischer Polizeigewalt ist scheinbar endlos: Ob die brutale Ermorderung von George Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis oder wenige Monate zuvor der gewaltsame Tod von Breonna Taylor, solchen Taten gibt es überall genug.

Auch in Deutschland gab es bereits mehrere solcher Fälle,zum Beispiel den Kurden Amed Ahmad: Er saß 2018 zwei Monate unschuldig in U-Haft, bevor eine „Verwechslung“ auffiel und man ihn verbrannt in seiner Zelle auffand. Und für alle die behaupten, dies wären rassistische Einzelfälle in größeren Städten oder hier könnte das nie passieren – solche Fälle gibt es auch hier in Regensburg: Am 30. April 2009 wurde der Musikstudent Tennessee Eisenberg mit 16 Schüssen von den Cops regelrecht hingerichtet. 7 Schüsse trafen den 24-jährigen im Rücken.

Außerdem sollte es wirklich keinen Unterschied machen, wo man Zeuge von Polizeigewalt wird. Egal ob in den USA, in Deutschland oder in Syrien: Die strukturelle Gewalt, die Bullen tagtäglich ausüben, ist um ein vielfaches schlimmer, als ein paar angezündete Polizeiwachen oder ein Graffitti an einer Wand und zudem allgegenwärtig. Nach jedem grausamen Mord entscheidet sich jeder Bulle erneut dazu, einen weiteren Tag zur Arbeit zu gehen, sein Gewissen und seine Moral zu ignorieren, einen weiteren Tag diese Uniform zu tragen, an der das Blut von hunderten, von tausenden Unschuldigen klebt!

Wer also jetzt zurecht genug davon hat, sich Tag für Tag kontrollieren, rumschubsen, verprügeln und ermorden zu lassen, steht auf, macht euer Maul auf! Lasst euch nicht alles gefallen, haltet zusammen, wenn ihr Ungerechtigkeit seht und zeigt Solidarität mit den Betroffenen. Genauso reicht es hier und jetzt nicht, Oury Jallohs Tod zu bedauern. Wir sind ihm nicht gerecht geworden, bis wir seinen Mördern jede Macht weggenommen haben. Bis wir das System, das ihn ermordet hat, gestürzt haben. Die Initiative für Gedenken an Oury Jalloh arbeitet unermüdlich an der Aufdeckung der rassistischen Brutalität. Daran, dass seine Mörder zur Verantwortung gezogen werden. Der einzige Weg unserer eigener Verantwortung gerecht zu werden, ist die Abschaffung der Polizei und des Staates, dessen Handlanger sie ist.

No Justice, No Peace, Abolish the police!

#ACAB1312

#FuckThePolice

#ouryyalloh

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