In der letzten Woche wurde die Lage in Afrin immer dramatischer. Am Mittwoch den 14.03.18 fanden sich mehr als 80 Demonstrant*innen, Kurd*innen und Unterstützer*innen, zu einer Kundgebung ein, wo wir unsere Solidarität mit dem Widerstand in Afrin ausdrückten und die menschenverachtenden Angriffe anprangerten.
Bijî Berxwedana. Es lebe der Widerstand.
So oft, bei so vielen Themen sollten wir diesen Satz nicht nur sagen, sondern rufen, schreien, und vor allem leben. In Rojava wird dieser Widerstand gelebt. Es gibt den Menschen dort Kraft zu sehen, dass sie etwas bewegen können, dass sie gemeinsam etwas erkämpfen konnten. Dafür sind in Rojava viele bereit zu sterben. Und genau das macht jedem Machthaber Angst: Menschen, die ihr Leben in die eigene Hand nehmen, sich nicht mehr von Gewalt einschüchtern und unterdrücken lassen. Aus diesem Grund wird Rojava aufs heftigste angegriffen und aus diesem Grund wird Afrin jetzt belagert. Deshalb stehen wir hier, in Solidarität mir den Menschen in Afrin, die gerade für ihre Befreiung alles riskieren.
Schon immer wurde versucht, die Bewegung der Kurden als Spielball globaler Machtinteressen zu missbrauchen. Ständig wurde versucht kurdische Kämpfer von allen Seiten zu instrumentalisieren und immer wieder wurden sie im Stich gelassen. Immernoch wird diskutiert, ob „die Kurden“ nun wirklich in jeder Einzelheit den politischen Kriterien entsprechen, die sie unterstützenswürdig machen. Aber wer sind wir, dass wir ein Projekt wie Rojava verurteilen könnten? Gerade weil von Außen ständig versucht wurde, in diese Bewegung genau das einzupflanzen, was irgendwelche Machthaber an ihr gebrauchen könnten, durften die Menschen in Rojava nie ihre eigenen Ideen umsetzen.
Aber in Rojava haben Menschen begonnen ihren Widerstand zu leben. Berxwedana steht für so viele Befreiungen: Frauen erkämpfen Vortschritte, die wir nur bewundern können; die Kurdische Sprache und Kultur wird nicht mehr unterdrückt; die gesamte Art die Gesellschaft zu organisieren wurde politisiert und erreichte eine unglaubliche Massenbeteiligung. Natürlich gibt es Konflikte! Natürlich gibt es unterschiedlichste politische Entwürfe und Bewegungen, sowohl zwischen Volksgruppen als auch unter Kurden! Aber was diese Menschen vereint ist der Kampf dafür, diese Entwicklungen selber zu bestimmen.
In Afrin werden Menschen niedergemetzelt. Menschen, die nur selbstbestimmt Leben wollen. Bei allen politischen Analysen, hier und jetzt müssen wir diese Menschen unterstützen, mit aller Kraft, die wir aufbringen können.
Deshalb sagen wir: SOLIDARITÄT mit Afrin! Bijî Afrin!