Warum wir nur durch radikale Klimapolitik die ökologische Katastrophe abwenden können! Liebe Klimabewegte….Aufgepasst!
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes gerne mit dem Feuer spielt. Bereits der Homo erectus lernte vor über 500 000 Jahren diese chemische Reaktion zu nutzen und ermöglichte sich dadurch einen beispiellosen Mobilitätsschub quer über den Planeten. Neben Wärme zum Kochen, zum Erwärmen der Häuser und der Herstellung von Ziegeln begann der Mensch schließlich das Feuer auch zum Schmelzen von bestimmtem Kupfer, später Eisen, zu nutzen. Mit dem Feuer begann auch die tiefgreifende Umgestaltung der natürlichen Umwelt durch den Menschen. Dies waren die ersten, quantitativ noch unbedeutenden Anfänge, Energie (in diesem Fall Feuer) zur Steigerung der “Produktion” einzusetzen; eine Anwendung von Energie, die das kommende Zeitalter der Landwirtschaft bestimmen sollte. Der Mensch lebte von in Biomasse umgewandelter Sonnenenergie, ohne diesen Umwandlungsprozess zu kontrollieren.
In vorindustriellen Zeiten war die Nutzung von Kohle eine Notlösung. Sie sollte aber untrennbar mit einem Umschwung verknüpft sein, dessen Auswirkungen ähnlich umwälzend wie die der Erfindung des Ackerbaus waren: der Industriellen Revolution. Zu dieser Zeit begann die Ablösung der Solarenergie als wichtigster Energiequelle durch den Abbau von im Laufe geologischer Zeiträume entstandener endlicher Energiebestände. Die Menschheitsgeschichte ist untrennbar damit verbunden, ihr eigenes Weiterkommen auf der Grundlage von verschiedensten Energieträgern aufzubauen. Dies wird auch im weiteren Verlauf der Geschichte so bleiben – bis heute. Im letzten Jahrhundert wurden etwa zwei Drittel der verwendeten Energie durch fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl erzeugt, das restliche Drittel wurde zu etwa gleichen Teilen von Wasserkraftwerken und von Atomkraftwerken erzeugt. Die Basis jedes politischen und ökonomischen Systems in der Vergangenheit bis zum heutigen Tage waren unterschiedliche Formen der Energiegewinnung.
Die Menschheit wuchs ununterbrochen an und wurde in immer größerem Ausmaße durch Massenproduktion von Waren versorgt. Unvermeidlich damit einhergehend waren und sind der gigantische Raubbau an unzähligen natürlichen Ressourcen und die damit verbundenen zerstörerischen Prozesse für das weltweite Ökosystem. Heutzutage basieren nahezu der gesamte menschliche Zivilisationskomplex, einschließlich seiner verschiedensten Organisationsstrukturen, aber auch die mehr oder weniger ausgebauten sozialen Sicherungssysteme auf dem Prinzip der Profitmaximierung, der Rentabilität und der Gewinnorientierung. Reformistische Lösungen wie der Ausbau von erneuerbaren Energien, welche in Deutschland immerhin schon knapp die Hälfte aller produzierten Energie ausmachen (Tendenz steigend), schieben leider nicht automatisch der ökonomischen Wachstumslogik im Kapitalismus den Riegel vor und können deshalb weder den Ressourcenverbrauch noch den Ausstoß von Treibhausgasen ausreichend eindämmen. Die dadurch, wenn überhaupt eintretende, geringfügige Verzögerung des gesamtökologischen Kollapses, wird man, aller seriöser Wissenschaft folgend, so nicht aufhalten können! Der weltweite, extrem ungleich verteilte Konsum und die damit verbundene Massenproduktion auf Basis der und als Garant für die Ausbeutung unserer Arbeitskraft stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Zerstörung unserer sozialen und natürlichen Lebensgrundlagen.
So sinnvoll es auch sein mag, sich für die Nutzung und den Ausbau alternativer Energien einzusetzen, so sinnlos ist es, diese ohne eine grundlegende Transformation der globalen Ökonomie zu vollziehen. Deswegen ist es schlichtweg zutiefst unökologisch, antisozial und rückwärtsgewandt, organisierte Vertreterinnen und Akteurinnen dieses Wirtschaftssystem z. B. bei den Grünen, der SPD oder der CDU/CSU unser Vertrauen zu schenken. Diese Interessensplattformen sind aufgrund von Sachzwängen und Kurzfristigkeiten prinzipiell nicht in der Lage, einen nachhaltigen und sinnvollen Beitrag für die ökologische Transformation des Globus zu leisten. Ob sie dies einen winzigen Ticken besser oder schlechter machen als ihre parlamentarischen Konkurrentinnen, ist völlig gleichgültig. Schlussendlich geht es um die Offenlegung der tatsächlichen sozialen, ökonomischen und politischen Prozesse und deren unmittelbaren Auswirkungen auf das Klima. Dies sollte konsequent zu einer unmittelbaren Abstrafung des verantwortlichen kapitalistischen Weltwirtschaftssystems führen. Millionen jüngere und ältere Menschen weltweit haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind entsprechend dazu bereit, das gesamte kapitalistische System in Frage zu stellen. Dieser Diskurs muss freigehalten werden von den Nebelkerzen der herrschenden Politik, bzw. der derzeitigen Profiteurinnen dieses Wahnsinns. Die Uhr tickt, die Welt brennt. Die Wissenschaft hat uns einen klaren zeitlichen Rahmen zur Verfügung gestellt. Es liegt an uns, in allen gesellschaftlichen Bereichen, ob in den Schulen, den Jobcentern, den Universitäten oder in den Betrieben dafür zu streiten, dem profitwirtschaftlichen System ein Ende zu bereiten und damit die Grundlage zu schaffen für ein weltweites, ökologisches und sozialistisches Verteilungs- und Gesellschaftssystem.