Liebe Freund*innen,
Es ist wieder mal so weit! Bald hüllt sich Regensburg in ein weißes Kleid und in der Frittierfett- und Anisgeschwängerten Luft wird Glühwein gesoffen. Den unzähligen Leidtragenden des Kapitalismus dürfte es schwer fallen, sich hierbei in eine heile Konsumwelt zu begeben, die gezielt die brutalen Gewaltverhältnisse unserer Lebensrealitäten zu verschleiern versucht.
Der Weihnachtsmarkt der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis verkörpert sowohl die berauschende Konsumwelt, als auch viele der brutalsten Unterdrückungsmethoden des kapitalistischen Weltwirtschaftssystems. Als titulares Überbleibsel der Feudalzeit ist diese sogenannte Fürstin zum Beispiel größte Waldbesitzerin in Europa und fällt regelmäßig mit rassistischen, sexistischen, homophoben und schlichtweg menschenfeindlichen Aussagen auf.
Dabei belässt sie es nicht bei unqualifizierten Kommentaren, sondern sie zeigt sich unter anderem auf der sog. “Demo für alle” Schulter an Schulter mit dem AfD-Landtagskandidaten Nolte. Exemplarisch hierfür steht auch die Schließung eines lokalen Altenheims, das bisweilen unter der Schirmherrschaft ihrer Familie stand. Oder auch das enge Verhältnis der Fürstin mit Gestalten wie Bischof Imkamp, der behauptet, der Klimawandel sei Folge der zu weit geöffneten Pforten der Hölle, sowie ihre intensiven Kontakte zum ehemaligen Trump Berater Bannon, dem Gründer einer Rechtsextremen Sammlungsbewegung in den USA.
In dieser Stadt, welche unter dem Druck der Gentrifizierung zu zerbersten droht, bewohnt die 4-köpfige Familie der Fürstin ein Anwesen mit über 500 Zimmern. Das spiegelt die Stadtpolitik wider, die Menschen durch völlig überteuerte Mieten Menschen hochkant aus der Stadt wirft, weil sie nicht in das neoliberale Stadtbild der herrschenden Elite passen. Die Beschwerde, dass „halb Nordafrika“ vor ihren Toren stehe, zeigt zusätzlich ihre völlige Verachtung gegenüber MigrantInnen und Geflüchteten, welche genau deshalb in die Flucht gezwungen werden, weil sich die von der Fürstin verkörperte wirtschaftliche Unterdrückung weltweit erstreckt.
Das Kommando Thurn und Taugt nix ruft daher auf zu einem erneuten Bauernaufstand am Sonntag, 16. Dezember, 16 Uhr am Bismarckplatz. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist nur eine Vertreterin beziehungsweise ein Symptom der gewaltsamen Unterdrückung des Großteils der Gesellschaft. Sie bietet für uns damit aber eine breite Angriffsfläche für antifaschistische Inhalte.
Wir fordern dabei:
– den Fürstenpark für die Bevölkerung zu öffnen und den Grundbesitz der Familie in Deutschland zu verstaatlichen!
– die Thurn und Taxis-Ländereien in anderen Ländern an die dortigen Völker zu übergeben!
– die fürstliche Bibliothek für die Allgemeinheit zu öffnen!
– die Familie Thurn & Taxis zu enteignen! Ihre 500 Zimmer dürfen nicht für eine einzige Adelsfamilie reserviert sein, sondern sollen als Volkshaus dienen!
Lasst uns dies erneut durch die Christkindlmärkte der Stadt vor das Schloss Emmeram tragen! Wir durchbrechen gemeinsam den scheinheiligen Konsumrausch dieser Tage und treten ein für den überfälligen Sturz der kapitalistischen Ordnung.
Kommt zahlreich. Informiert eure Freunde und Bekannten. Nehmen wir uns gemeinsam ein Stück der Stadt zurück. Empfohlen wird ein kreatives Verkleiden im Sinne diverser historischer Widerständler oder was eure Phantasie noch so hergibt.