Am Samstag, dem 24.03., fand auf dem Domplatz ab 13 Uhr eine AfD Demonstration gegen den Bau einer DITIB Moschee in Regensburg statt. Die etwa 200 Teilnehmer der AfD-Veranstaltung protestierten aber keineswegs nur gegen den durchaus kritisch zu beurteilenden DITIB-Verein, sondern strotzten nur so vor rassistischen Parolen, Hetzreden und fremdenfeindlichen Ausrufen. Bereits zwei Stunden zuvor formierte sich auf dem Domplatz West eine Gegenkundgebung der Initiative gegen Rechts, welcher verschiedenste Personengruppen beiwohnten. Etwa 400 Antifaschist*innen kamen zusammen, um gegen die Islamophobie und den Fremdenhass der AfD zu protestieren. Zu betonen ist hierbei, dass sich die Gegendemonstration nicht mit der DITIB Gemeinde solidarisiert, denn bei dieser handelt es sich um einen Verein, der der faschistischen Regierung der Türkei untersteht und dessen Mitglieder zu einem Teil gefährliche Ansichten vertreten. Bis auf wenige Zwischenfälle blieb der Regensburger DITIB Verein bislang allerdings unauffällig. Die Antifaschist*innen der Gegenkundgebung stellten sich klar gegen Nationalismus, ganz gleich ob von Seiten der AfD oder DITIB. Wichtig war ihnen, die Religionsfreiheit hochzuhalten, welche in Deutschland nicht umsonst im Grundgesetz verankert ist. Diese lässt keinerlei Spielraum in der Diskussion um den Moscheebau.
Schon Stunden vor dem Beginn der beiden Veranstaltungen war die Innenstadt mit einem immensen Polizeiaufgebot besetzt. Etwa 250 Polizist*innen waren im Einsatz und sperrten den Domplatz äußerst großzügig ab, sodass die AfD weit von der Gegendemonstration entfernt blieb. Ab etwa elf Uhr begann die Gegenkundgebung der Initiative gegen Rechts mit Reden der Jusos, der Ver.Di, der Grünen Jugend und vielen mehr. „Gegen rechte Hetze für eine offene Gesellschaft“ war das Motto der Kundgebung. Kreative Transparente, bunte Schilder und Forderungen nach einem friedlichen Miteinander bestimmten den weiteren Verlauf der Kundgebung. Ab etwa 12:30 löste sich die Kundgebung auf und es entstand eine spontane Demonstration direkt gegen die AfD auf dem Domplatz.
Diese war ebenfalls schon vor Ort und trat mit Sprüchen wie „der Islam gehört nicht zu Deutschland“ oder eindeutig fremdenfeindlichen Schildern auf. Mitglieder der AfD Veranstaltungen zeigten ungestraft den Hitlergruß, während Rednerin Katrin Ebner-Steiner, die stellvertretende Vorsitzende der AfD Bayern davon sprach, „wie eine deutsche Eiche“ dazustehen und für „unsere Werte, unsere Überzeugungen und unser abendländisches Deutschland“ zu kämpfen. Schnell zeigte sich so, welche rassistischen und faschistischen Ansichten die Teilnehmer der Veranstaltung vertraten. „Den rechten Weg“ habe sie gefunden, so Katrin Ebner-Steiner. Das trifft wohl auf fast alle der etwa 200 AfD’ler zu, die sich mit ihren „Merkel muss weg“ Rufen und der Forderung nach einem konservativen, rechten Deutschland nicht durchsetzen konnten.
Die Reden der AfD gingen zu einem Großteil im Pfeifkonzert der Gegendemonstranten unter, die sich entschlossen gegen die Pauschalisierungen und die Hetze der Rechten Partei stellten. Der Polizei war die Lautstärke der Gegendemonstration zu laut, weswegen Megaphone und Lautsprecheranlagen verboten wurde. Dies änderte allerdings nicht sehr viel, da die Antifaschist*innen auch ohne Technik klar in der Überzahl waren.
Insgesamt blieb es eher ruhig, was wohl vor allem am massiv überzogenen Polizeiaufgebot lag. Allerdings wurden zum Ende der Demonstration einige Antifaschist*innen für eine Personenkontrolle, die normalerweise vor Ort durchgeführt wird, auf das Polizeirevier gebracht, was wohl nur ein verzweifelter Versuch seitens der Polizei war, den Personaleinsatz doch noch zu rechtfertigen. Gegen diese Aktion formierte sich sofort eine Demonstration vor dem Polizeirevier, die sich mit den Gefangenen solidarisierte.
Wir bedanken uns bei allen Antifaschist*innen, die am Samstag auf der Straße waren und für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft eingetreten sind. Wir hoffen, dass ihr auch in der Zukunft für Toleranz und gegen rechte Hetze aufsteht und zeigt, dass die rechtskonservative AfD NICHT das Volk ist. Denn „die Straße nach Auschwitz wurde durch Hass gebaut, aber mit Teilnahmslosigkeit gepflastert“.
Gegen jeden Nationalismus!
Alerta!